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Cannabinoide

Cannabinoide

Hanf – eine Pflanze mit einer langen Geschichte im Anbau durch den Menschen

Hanf (Cannabis sativa) ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Seit der Antike wird sie für die Herstellung von Arzneimitteln verwendet und ihre Fasern werden für die Produktion von Textilien genutzt.

Hanf besitzt viele Eigenschaften, die für die menschliche Gesundheit von Vorteil sind. Unter den Pflanzenölen hat Hanföl den höchsten Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Hanfsamen enthalten alle 8 essentiellen Aminosäuren. Gegenwärtig gewinnt Hanf in der Lebensmittelproduktion zunehmend an Bedeutung. Produkte, die Hanfsamen, -blüten oder -öl enthalten, werden immer häufiger als Lebensmittelzutat oder Nahrungsergänzungsmittel angeboten, etwa in Form von Hanfproteinpulver, Hanföl oder Hanfmehl. Häufig enthalten diese Produkte jedoch hochkonzentriertes Cannabidiol (CBD).

Des Weiteren sind Hanfsamen, -expeller und -öl als Futtermittel-Ausgangserzeugnisse zugelassen.

Cannabinoide sind natürlich vorkommende Verbindungen der Cannabis sativa-Pflanze

Alle Teile der Hanfpflanze außer den Samen enthalten Cannabinoide. Unter den mehr als 100 bekannten Cannabinoiden sind Cannabidiol (CBD) und THC (Δ9-Tetrahydrocannabinol) die beiden wichtigsten Cannabinoid-Komponenten in der Cannabispflanze. Als Tetrahydrocannabinol wird die psychoaktive Verbindung in Cannabis bezeichnet.

Obwohl die Europäische Kommission die Einstufung von CBD als neuartiges Lebensmittel befürwortet hat, hat die EFSA die Erstellung eines wissenschaftlichen Gutachtens zunächst verschoben. Aufgrund unzureichender Daten sieht sie sich derzeit nicht in der Lage, eine abschließende Sicherheitsbewertung von CBD vorzunehmen.

Wir, das Institut Kirchhoff Berlin, ein Unternehmen von Mérieux NutriSciences, bieten derzeit analytische Lösungen für industrielle Hanfprodukte an. Hanfblätter und -blüten werden von uns nicht analysiert.

Hanfprodukte und deren Verkehrsfähigkeit bestimmt sich nach deren Art und Zusammensetzung

  • Drogenhanf: CBD-haltige Extrakte aus Blüten und Blättern
  • Isolierte (reine) oder synthetische CBD-haltige Produkte: Sie benötigen eine Zulassung und können dann als Novel Food vermarktet werden
  • Arzneimittel: CBD-haltige Produkte mit hervorgehobenem Gesundheitsnutzen
  • Faserhanf: Er enthält nur wenig THC

THC-Höchstgehalte in Hanfsamen und -produkten nach EU Verordnung

Am 11. August 2022 veröffentlichte die Europäische Kommission die Verordnung (EU) Nr. 2002/1393 zur Festlegung von Höchstwerten für THC in Hanfsamen und daraus hergestellten Produkten.

In der Verordnung (EU) Nr. 2022/1393 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 sind die folgenden Höchstwerte festgelegt (Angabe als Summe aus Δ9-THC und Δ9-THCA) :

  • 3,0 mg/kg THC – Hanfsamen
  • 3,0 mg/kg THC – gemahlene, teils entfettete und andere aus Hanfsamen gewonnene/verarbeitete Erzeugnisse
  • 7,5 mg/kg THC – Hanfsamenöl

Am 1. September 2022 ist diese Verordnung in Kraft getreten und gilt ab dem 1. Januar 2023 für die gesamte europäische Region. Die im Anhang aufgeführten Lebensmittel, die vor dem 1. Januar 2023 rechtmäßig in Verkehr gebracht wurden, dürfen bis zu ihrem Mindesthaltbarkeits- oder Verbrauchsdatum auf dem Markt bleiben.

Unsere Expertise der Analyse von Cannabinoiden und Hanfprodukten

Wir, das Institut Kirchhoff Berlin, ein Unternehmen von Mérieux NutriSciences bieten umfassenden Service zur Analyse von Cannabinoiden (THC, CBD und anderen Cannabinoiden von industrielle Hanfprodukte, nicht Hanfblüten und -blättern) in Lebensmitteln an. Wir sind ein akkreditiertes Labor, das auf jahrelange analytische Erfahrung, sachkundige Experten und modernste Analysegeräte zurückgreifen kann, um maßgeschneiderte analytische Lösungen anzubieten.

Unsere Methodik und Matrizes

Mit hochmodernen chromatographischen Trennverfahren und Spektrometern (LC-MS/MS) können wir Cannabinoide im Spurenbereich analysieren. So sind wir in der Lage, durch Identifizierung und Zuordnung festzulegen, ob es sich um ein Lebensmittel, ein neuartiges Lebensmittel, ein Betäubungsmittel oder ein Arzneimittel handelt. Matrizes, auf die unsere Methodik Anwendung findet, sind Öle, Hanfpflanzen, Hanfsamen, CBD und andere Lebensmittelprodukte. Aufgrund von Matrixeffekten verwenden wir, sofern verfügbar, interne Standards, um die Genauigkeit der erzielten Analyseergebnisse weiter zu validieren. Wir bieten Lebensmittelherstellern im Bereich der Cannabinoide eine breite Palette von Dienstleistungen an, darunter Tests und rechtliche Beratung (in Bezug auf Vorschriften und Höchstwerte für industrielle Hanfprodukte, nicht Hanfblüten und -blättern).

Aus rechtlichen Gründen bieten wir derzeit nur die Analytik von industriellen Hanfprodukten, nicht von Hanfblüten und Hanfblättern an.

Toxikologische Bewertung von THC und gesetzliche Grenzwerte in Deutschland und der Europäischen Union

Im EU-Raum ist die Regulierung von Cannabisprodukten nicht harmonisiert. Das Vorhandensein von THC in Lebensmitteln gilt jedoch dann als problematisch, wenn es für die menschliche Gesundheit toxisch ist oder nicht den gesetzlichen Normen entspricht. Lebensmittelkontrollbehörden stufen CBD-Extrakte als Drogen ein, wenn Δ9-THC nachgewiesen wird. So ist Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) die bekannteste Cannabinoidverbindung mit psychoaktiver Wirkung. Es ist zudem das einzige Cannabinoid, für das die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), in seinem im Januar 2020 veröffentlichten wissenschaftlichen Bericht einen toxikologischen Grenzwerte festgelegt hat:

  • Akute Referenzdosis (ARfD = Schätzung der Menge eines Stoffes in Lebensmitteln oder Trinkwasser, die ein Leben lang aufgenommen werden kann, ohne ein nennenswertes Gesundheitsrisiko darzustellen): 1 µg/kg Körpergewicht/Tag
  • Lowest Observed Adverse Effect Level (LOAEL= niedrigste Dosis, bei der eine toxische oder schädliche Wirkung beobachtet wurde): 2,5 mg/Tag
  • So besagt das deutsche Betäubungsmittelgesetz, dass ein Produkt als Betäubungsmittel eingestuft wird, wenn der THC-Gehalt mehr als 0,2 % beträgt oder der Missbrauch zu Rauschzwecken nicht ausgeschlossen werden kann.
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